Selbstständiges Kaffeetrinken
12. April 2023. "Erinnerst du dich noch an unser Gespräch vom 12. April 2023? Falls nicht, spiele ich es dir noch mal vor."
Ehe Frau Schulze antworten kann, startet Frau Meier die Aufnahme.
Darauf noch ein Käffchen", führt Frau Meier die goldumrandete Tasse zu ihrem lächelnden Mund. "Morgen gehen wir mal wieder zur Tankstelle."
"Und füllen den Becher ohne fremde Hilfe", antwortet Frau Schulze, die erst bei der dritten Tasse angelangt ist. "Corona ist vorbei, sagt sogar unser Bundesgesundheitsminister."
Frau Meier stellt die goldumrandete Tasse ab und blickt nicht nur in sie hinein, sondern auch zurück.
"Manchmal durften wir den Becher vor dem Trinken nicht einmal anfassen. Das machte alles der Tankwart. Den Becher in die Maschine stellen, auf dem Display das Symbol für den Kaffee antippen, warten, bis der Becher voll ist. Den Becher rausnehmen. Uns den Becher geben und 1,50 Meter Abstand halten."
"Und das alles wegen der Ansteckungsgefahr."
Nun will auch Frau Schulze noch ein Käffchen.
"Dann wieder durften wir alles selbst machen."
"Und das alles wegen der Ansteckungsgefahr", klingt der Satz von Frau Schulze wie eine Wiederholung, ist er aber nicht, er ist eher betonender Art.
"Wahrscheinlich hatten sich zu viele Tankwarte mit Covid-19 angesteckt", vermutet Frau Meier.
20. April 2023. Auch dieser Beitrag ist ins Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen aufgenommen worden. Hier klicken
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