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Montag, 10. Januar 2022

2 Corona-Frauen (XVI)

9. Januar 2022
Der Schnelltest und das Hühnerauge

 "Da soll Karl Lauterbach ja kurz über die Behauptung nachgedacht haben, dass die Verbraucherschützer zu den Querdenkern übergelaufen sind."

Doch Frau Schulze rief ihrer Freundin in Erinnerung, dass sie damals einen Leserbrief an die "Bild"-Zeitung geschrieben hatte, den sie sogleich aus dem Papierstapel auf der Kinderschaukel hervor zog. 

"Danke Schnelltest", las sie vor. "Ohne dich hätte ich lange unter einem Hühnerauge gelitten."

Frau Meier nahm den Papierstapel und lagerte ihn im Sandkasten, bevor sie sich auf die Schaukel begab. 

"Ich habe nie verstanden, warum ´Bild´ das veröffentlicht hat. Konnte doch niemand verstehen. Schubs mich doch mal an."

Frau Schulze schubste Frau Meier an.

"Es sollte doch nur rüberkommen, dass Schnelltests auch etwas Gutes bewirken können."

"Und das wäre? Ich meine - und das war?"

"Als der junge Mann, der so aufregend nach Rasierwasser roch, mir das Wattestäbchen. Man, roch der gut."

"Weiter."

Frau Meier flog auf der Schaukel in den blauen Himmel. Frau Schulze wartete auf ihre Rückkehr. 

"Der junge Mann will mir also das Wattestäbchen in die Nase schieben und tritt mir dabei versehentlich auf den Fuß. Ich schreie vor Schmerzen. Und er sagt: ´Sie haben wahrscheinlich ein Hühnerauge. Sonst würden Sie nicht so laut schreien.´ Und tatsächlich. Ich hatte ein Hühnerauge, das noch größer geworden wäre."

"Das ohne Schnelltest nicht so schnell entdeckt worden wäre", flog Frau Meier auf der Schaukel wieder in den blauen Himmel. 

"Und da auch viele Verbraucherschützer unter Hühneraugen leiden..."

Die zwei Corona-Frauen (XVII)




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